Der Begriff „Öko-Expat“ ist derzeit sehr beliebt, da er in Gesellschaften, die sich zunehmend um ihre Umwelt und deren Erhalt kümmern, auf Resonanz stößt. Der Begriff „Öko-Expat“ bezieht sich auf eine Auswanderung, die als umweltfreundlicher angesehen wird. Ein Auslandsaufenthalt bedeutet per Definition, dass man weit weg von seinem Heimatland ist, und das bleibt nicht ohne Folgen für die Umwelt. Wie können Sie Ihren Auslandsaufenthalt vorbereiten, um ihn umweltfreundlicher zu gestalten? Lesen Sie unsere wertvollen Tipps in diesem Artikel.
Die Wahl des Reiseziels
Der erste Schritt bei der Vorbereitung Ihres Auslandsaufenthalts, um ihn „grüner“ zu gestalten, ist die richtige Wahl des Ziellandes. Dies ist eine Wichtige, wenn nicht sogar die wichtigste Entscheidung, die Sie treffen müssen, denn sie wirkt sich auf Ihren Öko-Auslandseinsatz aus! Denn wie kann man ein grüner Expat sein, wenn man in ein Land zieht, das keine Politik in diesem Bereich hat? Verschiedene Rankings, darunter auch das von InterNations, ermöglichen es, die besten und schlechtesten Länder im Bereich der nachhaltigen Entwicklung zu ermitteln. Welche Länder sind für einen umweltfreundlicheren Umzug ins Ausland zu bevorzugen und welche zu meiden?
Für einen umweltfreundlicheren Auslandsaufenthalt: Kurs auf Europa!
Aus dieser Quelle geht hervor, dass die skandinavischen Länder die Rangliste ohne große Überraschungen anführen.
Finnland führt die Rangliste an. Das Land ist für sein „sanftes Leben“ bekannt, das vor allem auf die Qualität seiner Luft und seiner Umwelt zurückzuführen ist. Schweden belegt den zweiten Platz in der Rangliste direkt hinter Finnland. In Schweden gibt es sehr viele grüne Produkte, d. h. frische und lokale Lebensmittel auf dem Markt, was sie sehr erschwinglich macht und so zu einer guten Ernährung der Einwohner beiträgt. Außerdem ist die schwedische Regierung sehr umweltbewusst und es werden viele Maßnahmen zum Schutz der Umwelt ergriffen. Norwegen vervollständigt das Podium und unterscheidet sich von den anderen Ländern im Bereich der nachhaltigen Entwicklung vor allem durch die Qualität seiner Luft, seines Wassers und seiner Sanitärsysteme. Europa ist in den Top 10 der Rangliste sehr gut vertreten, da Österreich, die Schweiz und Dänemark auf den Plätzen 4, 5 und 6 folgen. Deutschland belegt den achten Platz und Luxemburg schließt die Top 10 ab. Neuseeland (7. Platz) und Kanada (9. Platz) sind die einzigen beiden Länder außerhalb Europas, die es in die oberen Ränge geschafft haben.
Einige Länder, die Sie meiden sollten…
Andere Länder schneiden bei der nachhaltigen Entwicklung schlecht ab und sollten daher gemieden werden, wenn Sie ein „Öko-Expat“ werden möchten. Am unteren Ende der Rangliste befinden sich vor allem Länder aus Süd- und Ostasien, darunter Indonesien (57. Platz), Vietnam (56. Platz), Thailand (55. Platz) und Indien (60. Platz), welches die Rangliste schließt. Es gibt auch ein Land aus dem Nahen Osten, Kuwait, das teilweise aufgrund seines Desinteresses an Umweltfragen den 59. Platz belegt, und zwei afrikanische Länder, nämlich Ägypten (58. Platz der Rangliste) und Kenia (53. Platz). Das erstgenannte dieser afrikanischen Länder schneidet vor allem wegen seiner schlechten Abfallwirtschaft, Mülltrennung und der großen Verschwendung schlecht ab. Die Insel Malta bildet auf europäischer Ebene eine Ausnahme, da sie sich auf Platz 52 der Rangliste befindet.
Passen Sie Ihren Lebensstil an Ihre Überzeugungen an, auch wenn Sie im Ausland leben
Nur weil Sie ins Ausland ziehen, heißt das nicht, dass Sie Ihre ökologischen Überzeugungen verleugnen müssen. Wenn Sie sich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereiten und einige Tipps befolgen, werden Sie ein „Öko-Expat“.
Sich verantwortungsbewusster fortbewegen…
Wer ins Ausland auswandert, muss mit dem Flugzeug reisen, was gleichbedeutend mit einer schweren CO2-Bilanz ist! Flugreisen scheinen für einen Auslandsaufenthalt unerlässlich zu sein und es ist klar, dass es nicht in Frage kommt, für diese Reisen nicht mehr das Flugzeug zu nehmen. Man muss jedoch vernünftig sein, denn für Expats besteht die Gefahr, dass sie zwischen dem Gastland und dem Heimatland hin- und herpendeln, sobald sie Heimweh verspüren. Sie sollten versuchen, Flugreisen so weit wie möglich zu vermeiden, da sie zu umweltschädlich sind. Wenn Sie in Europa wohnen und innerhalb Europas auswandern, dann sollten Sie die Bahn in Betracht ziehen! Diese Strecken sind zwar länger als Flugreisen, haben aber den Vorteil, dass sie kostengünstig und umweltfreundlicher sind.
Ins Ausland zu gehen bedeutet auch, sich auf ein Abenteuer einzulassen und einen neuen Teil der Welt zu entdecken. In einer neuen Umgebung ist der Wunsch groß, die Umgebung und die Nachbarländer zu erkunden. Wenn Sie den Schritt wagen, sollten Sie möglichst mit dem Zug reisen, und wenn Sie schon die Wahl zwischen Schiff oder Flugzeug haben, sollten Sie immer das Flugzeug bevorzugen, da es weniger umweltschädlich ist. Es gibt noch weitere Möglichkeiten, umweltfreundlich zu reisen. Denken Sie für Ihre Reisen an öffentliche Verkehrsmittel oder auch an das Trampen. Wenn Sie jedoch gezwungen sind, mit dem Flugzeug zu reisen, sollten Sie sich für Direktflüge ohne Zwischenstopps entscheiden, da das Flugzeug während der Start- und Landephase am meisten verbraucht und somit die Umwelt verschmutzt.
Es gibt verschiedene Tools, mit denen Sie Ihren CO2-Fußabdruck berechnen können und die Ihnen bei der Vorbereitung Ihrer Auswanderung nützlich sein können. So können Sie mithilfe von (nennen Sie den Namen eines Carbon Footprint-Rechners) die CO2-Bilanz Ihrer Reisen ermitteln und diese ausgleichen. Um Ihre CO2-Bilanz auszugleichen, können Sie z. B. an eine Organisation spenden, die gegen die globale Erwärmung kämpft oder an einer Strandreinigungsaktion teilnehmen.
Sich für einen lokaleren Lebensstil entscheiden
Ein weiterer Tipp für die optimale Vorbereitung Ihres Öko-Auslandsaufenthalts ist, sich für einen lokaleren Lebensstil zu entscheiden. In Bezug auf die Ernährung sollten Sie frische, lokale und saisonale Produkte konsumieren. So können Sie neue Geschmäcker und Geschmackskombinationen entdecken! Wenn möglich, sollten Sie auch kleinen Produzenten und lokalen Geschäften den Vorzug vor Hypermärkten und aus dem Ausland importierten Produkten geben. Wenn Sie auf dem örtlichen Markt einkaufen gehen, haben Sie die Möglichkeit, nette Leute kennenzulernen und in die Kultur Ihres Gastlandes einzutauchen und die Bräuche kennenzulernen. Vermeiden Sie es jedoch, Lebensmittel oder andere Produkte aus Ihrem Heimatland importieren zu lassen! Das ist nicht nur teurer, sondern belastet auch Ihre CO2-Bilanz.
Weitere Informationen…
Für diejenigen, die noch tiefer in die Materie einsteigen möchten, um ihre umweltbewusste Auswanderung optimal vorzubereiten, gibt es zahlreiche Blogs und verschiedene Websites, die sich mit diesem Thema beschäftigen. Je nachdem, wohin Sie auswandern möchten, ob nach Asien, Europa, Afrika oder in die USA, finden Sie im Internet viele Erfahrungsberichte und Tipps von Expats, die ihre Erfahrungen mit Ihnen teilen. Wenn Sie nach Afrika auswandern möchten, empfehlen wir Ihnen den Blog von Amélie alias Meli Green Seed, einer Französin, die nach Südafrika ausgewandert ist und unter anderem die ökologische Bilanz ihres Auslandsaufenthalts zieht. Für diejenigen, die die USA entdecken möchten, empfehlen wir den Blog Parenthèse Citron, in dem Sie die verschiedenen Erfahrungsberichte von Fanny finden können, die in ihrem Blog über ihre Erfahrungen als französische Expat in den USA und über Ökologie berichtet. Eine weitere Referenz ist die Website Femmexpat, die man kennen sollte, wenn man ins Ausland gehen möchte. Sie behandelt verschiedene Themen (Abreise, Leben als Expat, Bildung usw.) und bietet verschiedene Erfahrungsberichte, darunter den von Isabelle, einer Expat in Abidjan, die ihre Tipps für einen umweltbewussten Lebensstil im Ausland gibt.
Wenn Sie Ihre Entsendung nach Großbritannien vorbereiten, sollten Sie unseren letzten Artikel über die Folgen des Brexits für Expats lesen.